Donnerstag, 7. Mai 2015

Jeremia wird zum Propheten berufen

In diesem Buch sind die Worte Jeremias aufgeschrieben. Er war ein Sohn Hilkijas und stammte aus einer Priesterfamilie aus Anatot, das im Stammesgebiet von Benjamin liegt. Jeremia empfing Botschaften vom Herrn ab dem 13. Regierungsjahr des judäischen Königs Josia, des Sohnes Amons. Auch später noch sprach der Herr zu Jeremia, während der Regierungszeit des judäischen Königs Jojakim, des Sohnes Josias, bis zum 5. Monat des 11. Regierungsjahres König Zedekias, der auch ein Sohn Josias war. In diesem Monat wurden die Einwohner Jerusalems in die Verbannung geführt. Eines Tages sprach der Herr zu mir: »Ich habe dich schon gekannt, ehe ich dich im Mutterleib bildete, und ehe du geboren wurdest, habe ich dich erwählt. Du sollst ein Prophet sein, der den Völkern meine Botschaften verkündet.« Ich aber erwiderte: »O nein, mein Herr und Gott! Ich habe keine Erfahrung im Reden, denn ich bin noch viel zu jung!« Doch der Herr entgegnete: »Sag nicht: Ich bin zu jung! Zu allen Menschen, zu denen ich dich sende, sollst du gehen und ihnen alles verkünden, was ich dir sagen werde. Fürchte dich nicht vor ihnen, ich bin bei dir und werde dich beschützen. Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.« Er streckte mir seine Hand entgegen, berührte meinen Mund und sagte: »Ich lege dir meine Worte in den Mund und gebe dir Vollmacht über Völker und Königreiche. Du wirst sie niederreißen und entwurzeln, zerstören und stürzen, aber auch aufbauen und einpflanzen!« Dann fragte er mich: »Jeremia, was siehst du dort?« »Einen Mandelbaumzweig, dessen Blüten bald aufgehen.« »Richtig!«, sagte er. »Genauso wird alles in Erfüllung gehen, was ich ankündige. Dafür sorge ich.« Wieder fragte mich der Herr: »Jeremia, was siehst du dort?« »Ich sehe einen Topf mit kochendem Wasser, der vom Norden her kommt und umkippt.« Da sprach der Herr zu mir: »Aus dem Norden wird das Unheil über alle Bewohner dieses Landes hereinbrechen. Denn ich rufe alle Völker aus dem Norden herbei — sie werden heranziehen, und jeder König wird seinen Thron vor den Toren Jerusalems aufstellen. Dann rücken ihre Soldaten gegen Jerusalem und gegen alle Städte in Juda vor. Ich werde mein Volk verurteilen für alles, was sie getan haben: Mich haben sie verlassen, anderen Göttern Weihrauch geopfert und sich vor selbst gemachten Götzenstatuen niedergeworfen. Und nun mach dich auf, geh zu ihnen und verkünde ihnen alles, was ich dir auftrage! Fürchte dich nicht vor ihnen, sonst sorge ich dafür, dass du noch viel mehr Angst bekommst, wenn sie dir gegenüberstehen. Ich mache dich stark, Jeremia, stark wie eine Festung, wie eine Säule aus Eisen, wie eine Mauer aus Bronzeplatten. Denn du wirst allein gegen das ganze Land stehen, gegen die Könige Judas und die führenden Männer, gegen die Priester und gegen das Volk. Sie alle werden dich bekämpfen — doch ohne Erfolg, denn ich stehe dir bei und beschütze dich. Das verspreche ich dir.« (‭Jeremia‬ ‭1‬:‭1-19‬ HFA)

Was kann ich in dem Text lesen?
Zu Beginn wird geschrieben in welcher Zeit und Zeitrechnung wir uns befinden. Was mir aufgefallen ist sind die Bemerkungen, wann Gott zum ersten mal zu Jeremia redete und dass er auch noch später zu ihm sprach. Ich weiß nicht ob das ein früherer Schreibstil gewesen ist oder ob das tatsächlich bedeutet, dass Gott nicht nur einmal zu ihm sprach sondern mehrmals. Wenn dem so ist, dann folgere ich daraus, dass es auch Propheten gegeben hat zu denen Gott nur einmal sprach? 

Gott erwählt einen Mann, der sich selber für zu Jung und unerfahren hält.
Gott sagt "geh wohin ich dich sende!". 
Weiter steht geschrieben, dass Jeremia von jetzt an die Macht hat, Völker zu vernichten oder aufzubauen. Man kann hier sehr schön die Verantwortung sehen, die in einem solchen Amt liegt. Worte, die ausgesprochen werden, töten oder bringen Leben. Nicht mehr und nicht weniger verhält es sich auch mit unseren eigenen Worten. Sie bringen Leben oder vernichten. 

Man wird zum Propheten von Gott berufen. Nicht man wird einer, sondern wird dazu von Gott bestimmt. An dieser Stelle frage ich mich, wer das hier eigentlich geschrieben hat. Ich meine Jeremia hat den Eindruck, dass Gott ihn berufen hat und redet zu ihm. Viele denken, dass Gott zu ihnen geredet hat. Woher ist man sich hier sicher, dass das so gewesen ist. Oder hat man das auch von den späteren Taten abhängig gemacht? 

Habe keine Angst vor denen, sagt Gott, sonst gebe ich allen Grund Angst zu haben. Was heißt das? Gehorche mir mehr als denen? Heißt das, dass wir vor anderen Menschen, selbst vor der Regierung keine Angst haben sollen, wenn wir im Auftrag Gottes unterwegs sind?! 

Gott bestärkt Jeremia, dass er wie ein Fels stehen wird und das Gott ihm heute die Kraft gibt, das zu schaffen. Heute ist mir so ins Auge gefallen. Nicht morgen, oder wenn es so weit ist. Heute gebe ich dir die Kraft zu widerstehen! 

Fazit: bei allem, was uns verheißen oder zugesagt wird, sind wir es, die es aktiv annehmen und umsetzen müssen. Berufen zu sein und nicht zu handeln bringt keinem etwas. Fasse Mut, tritt vor das Volk und verkünde

Auch scheint es so, als wenn Jeremia eine Wahl gehabt hat, nein zu sagen. 

Was kann ich davon in meinem Alltag anwenden?
Deine Gelegenheit kreativ zu werden! ;-)

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